Wenn vom Sorgerecht (elterliche Sorge) gesprochen wird, wird damit das Recht und auch die Pflicht gemeint, für das Kind Entscheidungen zu treffen, welches dieses noch nicht selbst treffen kann. Hierzu zählen beispielsweise die Schulwahl, Umzüge oder auch medizinische Eingriffe.

Ein Anwalt ist bei einer Scheidung in der Schweiz nicht obligatorisch. Es wird jedoch in den meisten Fällen empfohlen, um Sie durch den verwirrenden Rechtsjungel zu führen und das für Sie beste Ergebnis erreichen zu erreichen. Vor allem in Streitsituationen kann ein Anwalt die Parteien durch eine sachkundige Beratung von unnötigen Schritten abhalten.

Ein Anwalt ist bei einer Scheidung in der Schweiz nicht obligatorisch. Es wird jedoch in den meisten Fällen empfohlen. So kann ein Anwalt Ihnen helfen die komplexen Sachverhalte rechtlich richtig einzuordnen und Ihnen darlegen was Ihre Rechte und Möglichkeiten sind. Hiermit gehen Sie mit einem soliden Grundwissen und einer realistischen Erwartungshaltung in die Verhandlungen zur Scheidungskonvention.

In der Schweiz gibt es zwei Arten von Scheidungen. Einerseits die Scheidung auf gemeinsames Begehren, andererseits die Scheidungsklage. Je nachdem welche Scheidung zum Zuge kommt, unterscheidet sich auch die Dauer stark.

Wenn Sie und Ihr Ehepartner sich darin einig sind, dass eine Scheidung der nächste Schritt ist, können Sie eine Scheidung auf gemeinsames Begehren einreichen. Hierbei haben Sie die Möglichkeit mit dem Begehren bereits eine Scheidungskonvention einzureichen, in welcher sie die Folgen der Scheidung bereits festhalten. So muss ein Gericht diese nur noch genehmigen und nicht mehr selbst darüber entscheiden. Ein Gericht wird eine solche Konvention grundsätzlich immer genehmigen, solange sie nicht offensichtlich unangemessen ist. Einzig die Bereiche der Kinderbelange und des Vorsorgeausgleichs sind hiervon ausgenommen.

Als erstes braucht es ein Scheidungsbegehren beider Ehepartner. Einige Gerichte stellen hierfür ein Formular zur Verfügung. Sie können jedoch auch immer ein Begehren Ihres Anwaltes einreichen. Wichtig ist, dass dort all Ihre Personalien und Ihre etwaigen Vertreter eingetragen sind. Weiter muss angegeben werden, wann die Ehe geschlossen wurde (hier ist die Ziviltrauung und nicht die kirchliche Heirat gemeint) und ob Kinder bestehen.

Bei einer jeden Scheidung fallen unterschiedliche Kosten an. So gibt es einerseits Anwaltskosten und andererseits Gerichtskosten. Die Gerichtskosten unterscheiden sich von Kanton zu Kanton. Hier ist eine Auflistung der Mindestgebühren der unterschiedlichen Kantone:

Ohne Ehevertrag unterstehen Ehegatten nach ihrer Hochzeit grundsätzlich dem Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung. Hierbei wird grundsätzlich das gesamte während der Ehe erlangte Einkommen (bis auf Schenkungen und Erbschaften) bei der Scheidung hälftig geteilt.

Grundsätzlich wird eine Scheidung auf gemeinsames Begehren eingereicht, wenn sich beide Ehegatten einig sind, dass eine Scheidung gemacht werden soll. Eine Scheidungsklage wird hingegen von nur einem Ehegatten eingereicht, wenn der andere gar keine Scheidung will.

Nein. Eine Trennung ist in der Schweiz nicht von einem Gericht genehmigen zu lassen. Eine Trennung zweier Ehepartner ist meist der erste Schritt in Richtung Scheidung. Hierbei gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. So können Sie sich formlos trennen ohne etwaige Unterhaltsleistungen etc. in einer Vereinbarung festzulegen.

Ich habe während der Ehe kaum gearbeitet. Habe ich bei der Scheidung Anspruch auf eine Altersvorsorge?

Die kurze Antwort ist ja. Sie haben in den meisten Fällen Anspruch sowohl auf eine 1. Wie auch eine 2. Säule. Bei der 1. Säule wird seit 1997 bei einer Scheidung automatisch ein sogenanntes AHV-Splitting vorgenommen. Das bedeutet, dass alle während der Ehe erzielten Einkommen beider Ehegatten zusammengezählt und anschliessend die Hälfte davon jedem Ehegatten gutgeschrieben wird.

In der Schweiz gilt in den meisten Fällen der Güterstand der Errungenschaftsbeteiligung. In einem solchen wird grundsätzlich das gesamte Einkommen während der Ehe geteilt. Jedoch wird dieser Güterstand bei der Scheidung rückwirkend auf den Tag der Einreichung des Scheidungsbegehrens aufgelöst. Somit wird das während des Scheidungsverfahrens erzielte Einkommen nicht geteilt.

Bei einer Scheidung gilt, dass für die Aufnahme des Bestandesinventars der Zeitpunkt der Einreichung des Scheidungsbegehrens genommen wird.

Wenn es um die Miete der gemeinsamen ehelichen Wohnung geht lautet die Antwort klar nein. Auch wenn Sie alleinige Partei des Mietverhältnisses sind, dürfen Sie nicht ohne das Einverständnis Ihres Ehegattens kündigen. Das Gesetz schützt nämlich auch denjenigen Ehegatten, der nicht Partei des Mietvertrages ist. Wenn Sie die Wohnung nun kündigen wollen, Ihr Ehepartner aber nicht, bleibt Ihnen bei einer absenten Einigung nur die Möglichkeit das Eheschutzgericht an Ihrem Wohnsitz aufzusuchen, welches über das Schicksal der Wohnung entscheiden wird.

Grundsätzlich wird der Bestand der Vermögenswerte im Zeitpunkt der Auflösung des Güterstandes (die Einreichung des Scheidungsbegehrens) festgelegt, wohingegen die Bewertung dieser Vermögenswerte auf den Zeitpunkt des tatsächlichen Scheidungsurteils geschieht. Somit kann langjährigen Scheidungsverfahren vor allem bei Immobilien und Aktien Rechnung getragen werden.

In der Schweiz gilt der Grundsatz, dass Ehegatten keine eheliche Wohnung haben müssen, in welcher sie gemeinsam wohnen. Häufig ist dies jedoch trotzdem der Fall. So gilt als eheliche Wohnung die Wohnung, in welcher die beiden Ehegatten mindestens mit einer gewissen Regelmässigkeit zusammenwohnen. Gibt es eine eheliche Wohnung, folgen daraus auch besondere Rechte und Pflichten

Grundsätzlich müssen beide Ehegatten nach ihren bestmöglichen Bemühungen zum Unterhalt der gemeinsamen Kinder beitragen. Geld und Betreuungsleistungen sind einander grundsätzlich gleichgestellt. Somit betreut häufig jemand die Kinder und der andere gibt seinen Einsatz in Form von Unterhalt.

Grundsätzlich endet die Unterhaltspflicht mit dem Erreichen der Volljährigkeit eines Kindes. Da jedoch viele Kinder zu diesem Zeitpunkt ihre sogenannte Erstausbildung noch nicht abgeschlossen haben, gilt die Unterhaltspflicht weiter.

Nach der Volljährigkeit eines Kindes nennt sich der Unterhalt Volljährigenunterhalt. Im Unterschied zum Unterhalt für ein Minderjähriges Kind gelten hier jedoch etwas andere Regeln. So hat der Volljährigenunterhalt hinter dem Unterhalt für den Ex-Ehepartner zurückzutreten, wenn das Geld nicht für beide ausreicht.

Wenn Sie die Scheidung nicht wollen – Ihr Ehepartner aber schon – können Sie diese nicht verhindern. Sie können sie lediglich hinauszögern, indem sie einem gemeinsamen Scheidungsbegehren (hier müssen sich die Ehegatten nur über den Schritt der Scheidung, nicht aber über die Folgen einig sein) nicht zustimmen.

Wenn sich nur ein Ehegatte scheiden lassen will heisst das nicht, dass eine Scheidung unmöglich ist. Sie wird jedoch länger dauern als wenn beide sich darüber einig wären, dass die Scheidung der nächste Schritt ist.